Hier die Artikel von 2017

 

Manipulierter Geldautomat

Es ist schon eine ganze Weile her, dass Täter mit Lesegeräten die Daten von EC-Karten kopierten und mit Minikameras die PIN erspähten. Was sich vor einigen Tagen an einem Bankautomaten im Süden unseres Landes abspielte, ist eine völlig andere Methode, an das Geld der Kunden zu kommen.

 

 

Sie wissen wie das abläuft, wenn man Geld aus dem Automaten holt. Karte rein, PIN eingetippt, Geldwunsch anklicken, rassel rassel im Automaten, Karte herausziehen und schon kommen die Geldscheine aus dem Schlitz. Und genau das geschah in diesem Fall nicht. Mehrere Kunden standen wartend am Geldautomaten, bis sie dann ohne Geld die Filiale verließen. Eine Kundin ging allerding an den Schalter und meldete die Fehlfunktion. Eine genaue Kontrolle zeigte, dass Jemand eine Metallschiene, die der echte Abdeckung des Geldausgabeschlitzes verblüffend ähnlich war, vor den Schlitz geklebt hat. Beim Geldabhebevorgang wird das Geld herausgeschoben aber von der falschen Schiene, für den Kunden nicht sichtbar, blockiert. Der Automat zieht nach kurzer Zeit das Geld, das nicht entnommen wurde, zurück. Um dies zu verhindern, wird von den Tätern die Innenseite dieser Schiene mit einer klebrigen Substanz versehen, die bewirkt, dass die Geldscheine daran hängen bleiben. Vom Täter, der sich bei dieser Masche immer in der Nähe aufhalten muss, wird dann das Geld entnommen, nachdem der Kunde den Platz verlassen hat.

Sollten Sie einmal mit dieser Situation konfrontiert werden, dann schauen Sie sich den Schlitz genau an, entfernen ggf. die Schiene, informieren Sie die Filialmitarbeiter oder rufen Sie umgehend die Polizei über 110 an, ohne sich vom Ort zu entfernen.

Der Deal mit dem Staatsanwalt

Um an das Geld anderer Leute zu kommen, lassen sich Betrüger oft aufwendige Legenden einfallen und scheuen sich nicht, ihr Vorhaben an mehreren Tagen bei der gleichen Person zu versuchen. In Zichtau ist ein Mann fast um mehrere Eintausend Euro geprellt worden.

 

 

Telefonisch meldete sich bei ihm eine Frau, die sich als Mitarbeiterin des Hauptsitzes der Sparkasse in Frankfurt vorstellte. Sie teilte ihm mit, dass auf Anordnung der Staatsanwaltschaft sein Konto innerhalb von 24 Stunden gesperrt werden würde. Einen Grund nannte sie nicht, verwies aber darauf, dass ein Staatsanwalt Dr. Rosenberg sich melden würde. Eine halbe Stunde später kam dann auch der Anruf des vermeintlichen Staatsanwalts. Dieser erklärte, dass angeblich bei einem Unternehmen eine Schuld von 14.000€ zu begleichen sei. Worin die Schuld bestand erklärte er nicht, erwähnte aber, dass bei einem Strafverfahren jeder Richter dem Unternehmen Recht geben würde und im Fall einer Verhandlung die Kosten für ihn auf 20.000€ steigen würden. Dann verwies er auf die Möglichkeit einer außergerichtlichen Lösung. Wenn er heute noch auf ein Konto 4.600€ zahle, dann würde das Strafverfahren eingestellt werden. Um dem ganzen einen noch offizielleren Schein zu geben, sagte der vermeintliche Staatsanwalt, dass er noch einmal die Akten einsehen werde und sein Mitarbeiter in zirka einer Stunde ihm die Kontonummer durchgeben würde. Diese Zeit nutze der Angerufene, um mit seiner Sparkasse zu telefonieren. Hier erfuhr er, dass es sich bei den Anrufen um eine Betrugsmasche handelt. Tatsächlich kam auch noch ein Anruf von einem angeblichen Herrn Weber. Dem sagte aber der Zichtauer, dass er nicht auf solch eine Betrugsmasche reinfalle und legte auf. Eigentlich, sollte man meinen, ist damit die Geschichte zu Ende. Das war sie aber nicht. Am nächsten Morgen meldete sich noch einmal die falsche Sparkassenmitarbeiterin und beteuerte, dass die Geschichte wahr sei und er mit der Sperrung seines Kontos rechnen müsse. Erst als der wachsame Mann erklärte, dass er eine Anzeige bei der Polizei erstattet habe, legte die Anruferin auf und meldete sich nie wieder.

Egal wie glaubwürdig die Legenden von Anrufern auch klingen; ein Anruf bei Bekannten, dem Geldinstitut oder der Polizei hilft Ihnen viel Geld zu sparen.

Konto für den Nebenjob

Es kann schon etwas Schönes sein, wenn man nach langem Suchen im Annoncenwald der Zeitungen endlich einen Job, wenn auch nur als Nebenverdienst, gefunden hat. Bei aller Freude sollte man bei Vertragsabschluss die Bedingungen kritisch prüfen.

 

 

Zwei Herren haben diverse Nebenbeschäftigungen, vom Kugelschreiber-Zusammenbauen bis hin zum Sortieren von Glückwunschkarten angeboten.

Das Besondere an ihren Geschäftsbedingungen war, dass sie die Interessenten aufforderten, dafür ein extra Konto zu eröffnen. Über dieses Konto sollten dann alle erforderlichen Geldgeschäfte abgewickelt werden. Klingt logisch und vermeidet Unübersichtlichkeit.

Wichtig war, dass für dieses Konto auch eine EC-Karte beantragt werden sollte.

Bei einem Hausbesuch ließen sich die Herren dann auch die Unterlagen über die Kontoeröffnung zeigen und kassierten gleich einmal die EC-Karte, nebst dazugehöriger PIN ein. Als Begründung gaben sie an, dass Sie die Daten der Karte und die PIN in den zu erstellenden Geschäftsunterlagen  erfassen müssten.

Na ja, ich bitte Sie, bei solch einer Sache hätten doch die Alarmglocken in den höchsten Tönen klingeln müssen. Haben sie aber nicht. Jedenfalls nicht in allen Fällen, denn wie zu erwarten, haben die sauberen „Geschäftsleute“ die lukrative Nebenbeschäftigung nie anlaufen lassen, dafür aber auf Kosten ihrer Kunden die Konten bis zum Limit des Überziehungskredits belastet.  Schlimm für die Betrogenen, denn wer so leichtfertig EC-Karte und PIN herausgibt, der muss der Bank den Schaden voll ersetzen.

Handy-Nepp

Das Handy ist mittlerweile ein Gebrauchsgegenstand geworden und fast jeder besitzt eins. Verständlich, dass sich auch immer mehr Senioren für diesen praktischen Wegbegleiter entscheiden. Dass der Handykauf auch zur Kostenfalle werden kann, zeigt ein Beispiel aus der Region.

 

 

 

Haben sie auch schon einmal eine Mobilfunkrechnung in astronomischer Höhe bekommen?

Na gut, wer viel telefoniert, soll auch viel zahlen – aber in den Fällen, die ich meine traf es durchweg ältere Bürger und allen war eins gemein: Sie haben ihr Handy als vermeintliches Schnäppchen bei einer Kaffeefahrt erworben oder von einem Vertreter im Bau- oder Supermarkt beim Würfelspiel gewonnen und sie haben so gut wie gar nicht telefoniert und schon gar keine SMS versandt.

Besagte clevere Werbespezialisten haben offensichtlich kriminelle Energie an den Tag gelegt, um ihre Provision zu erhöhen oder sich anderweitig Vorteile auf Kosten ihrer Kunden zu verschaffen.

So wurden die SIM-Karten der Handys auf den Empfang von kostenpflichtigen News programmiert. Jede eingehende Nachricht kostete dann 20 Cent. Und bei der Fülle von Meldungen, von Horoskopen über Sportmeldungen bis hin zu Lottozahlen, kam schnell eine schmerzhafte Summe zusammen. Meine Empfehlung: Überlegen sie sich ganz genau ob sie überhaupt ein Handy benötigen und wenn es denn sein muss, dann wenden sie sich an ein Fachgeschäft. Dort haben sie wenigstens einen Ansprechpartner, der ihre Reklamationen entgegen nimmt.

Diebe im Fitness-Studio

Es ist ein Wohlfühlort für mich, mein Fitness-Studio. Da kann ich unbekümmert Kurse belegen, mein Trainingsprogramm absolvieren und in der Sauna entspannen. Genau das habe ich auch über Jahre getan, bis ich vor einigen Tagen im Umkleideraum einige aufgebrochene Schränke entdeckt habe.

 

 

Mal ehrlich, dass ist ein Anblick, der einem die Zornesfalten ins Gesicht treibt und die Unbeschwertheit nimmt. Mitten in der Woche, in den frühen Nachmittagsstunden, hat da jemand mit Brachialgewalt die Schranktüren aufgerissen und die Schränke durchwühlt. Geht doch gar nicht, könnte man sagen, denn erfahrungsgemäß betreten und verlassen immer wieder Besucher den Raum, so dass kaum Zeit ist, ungestört die sicherlich auch Lärm verursachenden Einbrüche vorzunehmen – und doch ist es geschehen. Bei den Herren sieht es in der Regel so aus, dass in der Hose, die da im Umkleideschrank hängt, neben dem Handy, dem Portemonnaie und den Fahrzeugpapieren auch noch die Autoschlüssel nebst Hausschlüssel zu finden sind. All das kann vom Dieb in kürzester Zeit gestohlen werden. Auf dem Parkplatz braucht er dann nur mal kurz auf den Schlüssel drücken und irgend eins der Autos signalisiert ihm „Hier bin ich“. Das allein ist für den Dieb schon Beute genug, wenn er jetzt aber noch über den Personalausweis des Besitzers oder Unterlagen, die er im Auto findet, den Wohnsitz des Gebeutelten erfährt, ist das Ausräume der Wohnung ein Klacks. Rein statistisch gesehen spielen Einbrüche in Umkleidekabinen eher eine untergeordnete Rolle aber wen es trifft, den interessiert die Statistik wenig. Die gute Nachricht: Ihre Versicherung zahlt in solch einem Fall. Und noch etwas Gutes: In den Damenumkleideräumen passiert so etwas nie (soweit ich weiß). Eine Möglichkeit: Wenn Sie als Pärchen zum Fitness gehe; vertrauen Sie lohnendes Diebesgut Ihrer Partnerin an. Die andere Alternative: Nehmen Sie möglichst wenig Geld oder Wertgegenstände mit zum Training. Aber das schützt Sie immer noch nicht vor dem Diebstahl Ihres Autos. Die erwähnten Sachen mit in den Fitnessraum oder die Sauna zu nehmen ist mehr als umständlich. Am besten ist es, wenn Ihr Fitness-Studio, ähnlich wie viele Hallenbäder, Wertfächer anbietet, die sicher im Bereich der Rezeption stehen. Optimal: Mit dem Schlüssel für Ihr Wertfach können Sie auch den Umkleideschrank verschließen. Sollte Ihr Lieblingsstudio nicht über diesen Luxus verfügen, dann regen Sie das ruhig einmal bei der Geschäftsführung an.
Undercover-Agent für die Polizei

Um Straftaten aufzuklären sind Zeugenaussagen für die Polizei eine unerlässliche Hilfe. Bei besonderen Straftaten holen sich die Ermittler auch schon mal Informationen aus der „Szene“. Was echte Polizisten jedoch nie machen ist das Anwerben von Bürgern per Telefon als Undercover-Agent. Genau das erlebte unlängst eine Frau aus Rogätz.

 

 

 

Am Telefon war eine Frau, die sich als Mitarbeiterin des BKA Wiesbaden vorstellte. Mit vielen Worten erklärte sie, dass aufgrund von Betrugsdelikten im Bankwesen verdeckte Ermittlungen erforderlich wären. Da auch die Filiale in Rogätz betroffen sei, bat sie um Unterstützung, um den „Maulwurf“ in dem Geldinstitut zu entlarven. Dazu solle die Angerufene 25.000€ auf ein bestimmtes Konto überweisen. Da dies aber noch mit einem anderen Kriminalbeamten koordiniert werden müsse, bat sie um etwas Geduld, unbedingte Geheimhaltung und legte auf.  Kurze Zeit später meldete sich der angebliche Kriminalbeamte und besprach mit der Frau das weitere Vorgehen. Er bat sie, zur Sparkassenfiliale zu gehen und 10.000€ auf ein bestimmtes Konto zu überweisen. Um die verdeckten Ermittlungen nicht zu gefährden, forderte er die Frau auf keine Angaben zu der geheimen Zusammenarbeit mit der Polizei zu machen, weder gegenüber den Sparkassenangestellten noch gegenüber Verwandten und Bekannte. Mit dieser Aufforderung wollte der betrügerische Anrufer sicherstellen, dass sein Plan nicht durch Außenstehende gefährdet wird. Erfahrungsgemäß platzen solche Lügengeschichten spätestens dann, wenn die Betroffenen Verwandten, Bekannten, der Bank oder der Polizei von derart ominösen Anrufen berichten.

Offensichtlich war die Rogätzerin so sehr von der Echtheit des Anliegens überzeugt, dass sie tatsächlich zur Sparkasse ging. Zu einem Geldtransfer kam es zum Glück nicht. Ganoven versuchen immer wieder als angebliche Polizeibeamte Ihr Vertrauen zu erschleichen und so an Ihr Geld zu kommen. Sie sollten wissen, dass echte Polizisten Sie nie nach Ihren Vermögensverhältnissen befragen, danach erkundigen wo Sie Ihr Geld aufbewahren oder welche Wertsachen Sie haben, „Falschgeldkontrollen“ durchführen oder sie gar auffordern als Undercover-Agent Geld zu überweise.

Der große Lottogewinn

Warten Sie auch auf den „Großen Geldsegen“? Wenn wir ehrlich sind, erhofft sich das doch jeder irgendwie. Der eine lässt dafür keine Tippgelegenheit aus, der andere hofft darauf, dass das Geld spontan und unerwartet kommt. Dass man statt einem echten Batzen Geld bei einem vermeintlichen Gewinn auch draufzahlen kann, erfuhr vor kurzem eine Frau aus der Region Salzwedel.

 

Telefonisch wurde der 65jährigen mitgeteilt, dass sie 193.000 € gewonnen hat. Zugegeben, bei so einer frohen Botschaft kann einem schon beim Telefongespräch der Puls in die Höhe steigen und leichte Verwirrungserscheinungen hervorrufen. Vielleicht ging es der Angerufenen genau so, denn nicht einmal der Umstand, dass sie an keiner derartigen Verlosung teilgenommen hat, lies bei ihr Zweifel an dem Gewinn aufkommen. Die rhetorischen Fähigkeiten des Anrufers müssen jedenfalls beachtlich gewesen sein. Es gelang ihm, die vermeintliche Gewinnerin bei mehreren Anrufen zu diversen Einzahlungen auf ein ausländisches Konto zu bringen. Da war die Rede von „Steuern“, die für den Gewinn beglichen werden müssen, „Depotgebühren“ waren auch fällig, weil das Geld bei einem Sicherheitsunternehmen zwischengelagert werden musste. Schließlich wurde wegen der hohen Summe noch ein „Versicherungsbeitrag“ eingefordert und ganz zum Schluss auch noch Geld für ausgelegte „Lohnzahlungen“. So verschwanden schnell einmal mehrere Eintausend Euro auf ausländischen Konten, ohne dass je ein Gewinn ausgezahlt wurde. Die Zahlungswilligkeit der „Gewinnerin“ regte offensichtlich die Fantasie des Glücksbote so an, dass er sich immer neue Gründe für eine Vorauszahlungen einfallen ließ.

Sie sollten sich für solch eine Situation merken, dass Sie keinen Gewinn zu erwarten haben, wenn Sie an keinem Gewinnspiel teilgenommen haben. Daran ändert auch eine noch so glaubhafte vorgebrachte Begründung nichts. Wenn für die Gewinnauszahlung eine Vorauszahlung verlangt wird, ist das der endgültige Beweis dafür, dass etwas nicht stimmt. Bekräftigt wird der Betrugsverdacht durch den Umstand, dass die Vorauszahlung auf ein ausländisches Konto geht oder gar per „Western Union“ an eine Person ins Ausland transferiert werden soll.

Sollten Sie dennoch bei einem Telefongespräch mit derart freudespendendem Inhalt die Neigung verspüren dem Anrufer zu glauben (es wäre ja so schön …), dann sprechen Sie unbedingt mit Verwandten, Freunden oder Nachbarn darüber, bevor Sie Geld überweisen oder holen Sie sich Rat in der Verbraucherzentrale oder bei der Polizei.

Trickdiebe auf der Autobahn

Eigentlich ist es eine nette Geste, wenn man von anderen Verkehrsteilnehmern auf einen Schaden an seinem Fahrzeug hingewiesen wird. Nicht immer bemerkt man, wenn die Luft eines Reifens sich verabschiedet oder der Auspuff tiefer hängt, als er sollte. Dass solch ein Hinweis nur ein Ablenkungsmanöver für einen Diebstahl sein kann, mussten Anfang des Monats mehrere Autofahrer auf Parkplätzen der BAB 14 erfahren.

 

 

 

Bisher habe ich nur vor Gefahren auf Autobahnen in Spanien oder Italien gewarnt. Ahnungslose Urlauber mussten erleben, wie sie aus einem überholenden Auto heraus von einem Mann mit hektischen Bewegungen auf einen vermeintlichen Schaden am Fahrzeug aufmerksam gemacht wurden. Kam es aus Besorgnis zum Halt auf dem Standstreifen, setzte sich das fremde Fahrzeug davor, der Signalgeber rannte zum Heck des angeblich beschädigten Fahrzeugs und gestikulierte dort so lange, bis der Fahrer und nicht selten auch die Mitfahrer ausstiegen um nachzusehen. Diesen Moment nutzte die zweite Person aus dem fremden Fahrzeug, um auf den Sitzen abgelegte Handtaschen oder Kameras zu stehlen. So schnell wie die vermeintlichen Helfer auftauchten, waren sie dann auch weg.

Jetzt ist eine Variante dieser Diebstahlmethode ganz in unserer Nähe angewandt worden. Auf den Parkplätzen „Alter Postweg“ und „Lorkberg“ sprach ein Mann dort parkende Reisende, die allein in ihrem Auto saßen an und verwies auf einen angeblichen Schaden am Heck. Während der Fahrzeugführer mit dem Hinweisgeber nachschaute, entwendete ein Mittäter jeweils eine Tasche mit Bargeld und Papieren. In einem Fall flohen die deutsch sprechenden Täter in einem PKW Skoda.

Lassen Sie eine gesunde Portion Misstrauen walten, wenn Sie von Fremden in dieser Weise angesprochen werden. Geldbörsen, Taschen und Kameras sollten Sie nicht sichtbar im Auto ablegen. Ein im Zündschloss steckender Schlüssel kann in solch einer Situation schnell dazu führen, dass der Mittäter mit Ihrem Auto verschwindet. Sollten Sie während der Fahrt in der oben geschilderten Weise zum Halten aufgefordert werden, dann signalisieren Sie dem Fremden per Gesten, dass Sie telefonieren werden (Polizei). Das wird in der Regel verstanden und die Trickdiebe suchen das Weite. Vergessen Sie nicht, auch bei einer Versuchshandlung, die Polizei über 110 zu verständigen.

Betrügerische Wanderarbeiter

Sie waren sehr höflich und das Angebot verlockend günstig, deshalb entschied sich eine Frau aus Tangeln, die in die Jahre gekommene Dachrinne ihres Hauses durch Wanderarbeiter reparieren zu lassen. Dass sie dabei mehrere Eintausend Euro los werden würde, hatte die gutgläubige Frau bei der Auftragserteilung nicht für möglich gehalten.

 

Zugegeben, es passiert nicht alle Tage, dass Handwerker an der Tür klingeln und ihre Leistungen anbieten. Wenn es aber geschieht, und die vermeintlichen Fachleute dann noch aus dem Ausland kommen, ist Vorsicht geboten. Unter den sogenannten Wanderarbeitern, die in der EU überall arbeiten dürfen, gibt es zahlreiche schwarze Schafe. Im konkreten Fall klingelten zwei Herren bei der Seniorin, verwiesen auf den schlechten Zustand der Dachrinne ihres Hauses und versprachen einen billigen Austausch. Im Glauben ein günstiges Geschäft zu machen, ließ sie sich auf das Angebot ein. Als die Arbeiten erledigt waren, kam die böse Überraschung. Von „billig“ war plötzlich nicht mehr die Rede. Die beiden „freundlichen“ Männer legten gegenüber der alleinstehenden Frau einen rüden Umgangston an und verlangten ihr gesamtes Bargeld, das sie zuhause hatte. Da wechselten dann 600 € den Besitzer. Der Umstand, dass die Rentnerin verängstigt und mit der Situation völlig überfordert schien, war für die Wanderarbeiter Anlass, weitere 1600 € zu fordern. Genau das gehört zur Vorgehensweise dieser Betrüger. Als vermeintliche Legitimation für den Höheren Preis werden oft unentdeckte Mängel und daraus entstandene höhere Materialkosten angegeben. Um die zwei Männer, die immer bedrohlicher auftraten los zu werden, hob sie von ihrem Konto Geld ab und zahlte so unter dem Strich 2200€ für eine Leistung, die nur einen Bruchteil davon wert war.

Sie gehen solch einem Problem aus dem Weg, wenn Sie sich nicht von vermeintlichen Schnäppchen verleiten lassen. Sollten Sie dennoch statt eines heimischen Unternehmens reisende Handwerker beauftragen, dann fordern Sie ein schriftliches, verbindliches Angebot ein, das eine Preiserhöhung während der anstehenden Reparatur ausschließt. Sollten Sie von den Wanderarbeitern unter Druck gesetzt werden, dann rufen Sie unverzüglich über 110 die Polizei an.

Der Staubsaugervertreter

Es gibt sie, die Haustürvertreter, die seriöse Geschäfte anbieten. Seit Jahren machen immer mehr schwarze Schafe in dieser Branche den Ruf der ehrlichen Vertreter kaputt. So geschehen im Landkreis Mansfeld-Südharz.

 

 

 

In den späten Vormittagsstunden klingelte ein seriös aussehender Herr an der Wohnungstür eines Mehrfamilienhauses, stellte sich als Vertreter einer bekannten Staubsaugerfirma vor und überraschte den dort wohnenden Rentner mit einem vermeintlichen Geschenk. Er erklärte, dass sein Unternehmen kostenlos Staubsaugerfiltertüten verschenkt. Da diese kleinen Schmutzsammler nicht gerade billig sind und der Vertreter beteuerte, dass er bei ihm keinen neuen Staubsauger kaufen müsse, ließ sich der Senior auf das Angebot ein. Um unter den vielen verschiedenen Filtertüten die richtige heraus zu bekommen, bat der Fremde um die Angabe des Staubsaugertyps und die Nummer der Filtertüte. Klingt logisch und war für den Mieter auch Anlass, den Herrn in das Wohnzimmer zu bitten. Während er den Staubsauger aus seinem Schlafzimmer holte, wartete der Vertreter dort auf ihn – so glaubte es der Rentner jedenfalls. Der Mann notierte sich den Staubsaugertyp nebst Filternummer und erklärte, dass er aus seinem Auto die Filtertüten holen wolle. Das war’s dann auch. Der Unbekannte kam nie wieder zurück und als der Senior die Wartezeit in seiner Küche verbringen wollte, wurde ihm klar warum. Sein Portemonnaie mit all seinem Geld war mit dem vermeintlichen Vertreter verschwunden.

Sie sollten misstrauisch werden, wenn Ihnen jemand an der Haustür etwas schenken will. Meist sind derartige Lockangebote mit einem Kauf oder Vertragsabschluss verbunden. Im konkreten Fall hätte sich die Situation geklärt, wenn der Senior ihn gebeten hätte kurz vor der geschlossenen Tür zu warten. Mit Sicherheit wäre der betrügerische Vertreter nicht mehr da gewesen, wenn der Rentner mit den auf einem Zettel notierten Daten die Wohnungstür wieder geöffnet hätte.

Unverhofftes Lottoglück

Mal ehrlich, wenn wir alle das gewinnen würden, was uns Werbeanzeigen vorgaukeln oder Anrufer euphorisch mitteilen, bräuchten wir uns keine Sorge um die Finanzierung unseres Ruhestandes machen. Das die Realität anders aussieht und nicht selten in einem finanziellen Verlust  endet, zeigen aktuelle Beispiele aus Sachsen-Anhalt.

In Oranienbaum wurde einer 65jährige von Unbekannten mitgeteilt, dass sie bei einem Glücksspiel mehrere 10.000€ gewonnen habe. Der Anrufer würde ihr das Geld persönlich vorbei bringen. Vorher müsse sie aber für mehrere Einhundert Euro sogenannte Steam-Karten erwerben und die Nummern der Karten, vermeintlich zur Legitimation für den Geldgewinn, telefonisch durchgeben. Genau dasselbe erlebte eine 60jährige aus Wittenberg. Beide Frauen folgten dieser windigen Aufforderung nicht und informierten die Polizei. Bedeutend schlechter ging so ein Gewinnanruf Ende Mai für eine Frau aus dem Landkreis Wittenberg aus. Ihr wurde erzählt dass für sie eine Gewinnsumme im oberen fünfstelligen Bereich bereit lege und sie für die Überweisung des Geldes einen Unkostenbetrag begleichen müsse. Dazu sollte sie für mehrere Einhundert Euro Amazon-Gutscheine erwerben und dem Anrufer die Code-Nummern der Scheine durchgeben. Dies tat sie auch aber statt des Geldes, das ihr die „Gewinnabteilung“ vorbei bringen wollte, kamen am darauffolgenden Tag erneut telefonische Aufforderungen weitere Amazon-Gutscheine zu erwerben. Das war der vermeintlichen Gewinnerin dann doch zu viel und sie verständigte die Polizei. Zu spät, das Geld war weg.

Sie sollten immer skeptisch sein, wenn Ihnen jemand einen Gewinn mitteilt, obwohl sie gar nicht an einem Gewinnspiel teilgenommen haben. Falls doch, dann lassen Sie sich auf keinen Fall auf die Zahlung eines Unkostenbeitrages ein, um ihren vermeintlichen Gewinn zu bekommen. Betrüger haben die verschiedensten Legenden bereit, um Ihnen glaubwürdig zu vermitteln, dass Sie Steam-Karten, Ukash-Cards, Bit-Coins, Paysafecards oder was auch immer erwerben sollen, um damit die Überweisung Ihres Geldgewinns auszulösen. Mit den Codes dieser Karten kaufen die Betrüger auf Ihre Kosten im Internet ein. Beraten Sie sich im Zweifelsfall mit Familienangehörigen, Nachbarn oder fragen Sie einfach bei der Polizei nach. Es ist immer besser, wenn der Traum vom Gewinnerglück bei einem vertrauensvollen Gespräch platzt, als dass Sie dafür erst „Lehrgeld“ eingezahlt haben.

Der Geldvermehrungstrick

Manche Kriminalfälle muten an wie eine Story aus der Feder eines mit Fantasie überschwänglich beschenkten Kriminalschriftstellers. Aber wenn ich Ihnen solch eine Geschichte erzähle, dann hat das wahre Leben sie geschrieben.

 

 

 

Ein Mann, der Deutsch nicht ganz akzentfrei sprechen konnte, erzählte einem deutschen Geschäftsmann, den er in einer Bar kennen lernte, dass zwei Freunde von ihm eine Methode gefunden hätten, aus einem EURO-Schein einen weiteren echten EURO-Schein zu produzieren.

Etwas skeptisch, aber dafür um so neugieriger wollte sich der Geschäftsmann das zeigen lassen. Schon am nächsten Tag startete das Experiment. In einem Hotelzimmer wurde durch einen der Herren ein 100-EURO-Schein mit einem Pulver bestreut, in Silberfolie eingewickelt und in einem Behältnis, in dem sich geheime Substanzen befanden, für einige Zeit verschlossen. Nach dem Herausnehmen kamen zwei identische 100-EURO-Scheine zum Vorschein. Um die immer noch vorhandenen Zweifel zu beseitigen, wurden beide Scheine in einer Bank vorgelegt und dort die Echtheit bestätigt.

Der Mann war davon so beeindruckt, dass er 50 000 EURO von seinem Konto abhob, das Geld durch die Wundertäter behandeln und in besagtem Behältnis einschließen ließ. Da bei einer derart hohen Summe die Einwirkzeit entsprechend länger sein müsse, sollte er den Behälter mit nach Hause nehmen. Am darauffolgenden Tag würden die Herren bei ihm vorbei kommen, um das Päckchen zu öffnen.

Sie ahnen es. Die Herren kamen natürlich nicht und als der Geschäftsmann sich selber von der wundersamen Geldvermehrung überzeugen wollte, erlebte er eine böse Überraschung. In dem Behälter war lediglich ein Bündel schwarzes Papier.

Na ja, das darf man natürlich nicht tun, jemanden einfach so austricksen und 50 000 EURO stehlen – weil das Unrecht ist! – Aber mal ehrlich; irgendwie muss man doch ganz schön weit weg vom wirklichen Leben sein, wenn man Leuten solch eine Geschichte abkauft. Ich bin mir sicher, Sie würden sich auf ein derart windiges Geschäft nicht einlassen.

Der Geldwechseltrick

Mal ehrlich, Sie haben bestimmt auch schon einmal vor der Situation gestanden, dass Sie für einen Automaten eine Ein-Euro-Münze benötigten, in Ihrem Portemonnaie aber nur ein Zwei-Euro-Stück war. Schnell findet sich ein hilfsbereiter Passant der das Problem für Sie löst. Dass so ein Geldwechselgeschäft für den Helfer ins Auge gehen kann, zeigen viele Fälle in unserem Land.

 

 

Erwischt hat es in Ascherlsleben, Köhten, Wittenberg und Zeitz Kunden von Supermärkten und in Magdeburg Passanten in der Nähe eines Parkautomaten. Die Masche ist immer dieselbe nur die Legenden der Täter variieren. In der Nähe von Einkaufzentren werden Kunden angesprochen und gebeten, eine Zwei-Euro-Münze zu wechseln, weil man für den Einkaufskorb ein Ein-Euro-Stück benötige. Ähnlich sieht es in der Nähe von Parkautomaten aus, weil für den Automaten 50 Cent reichen. Wer zu den hilfsbereiten Mitbürgern zählt, zögert nicht sein Portemonnaie zu zücken und nach Wechselgeld zu schauen. Genau das nutzen gewiefte Trickdiebe aus, um an Ihr Geld zu kommen. So wie Sie das Portemonnaie öffnen, rückt der vermeintlich „Hilfsbedürftige“ Ihnen förmlich auf die Pelle, wirft Ihnen schon mal das Ein- oder Zwei-Euro-Stück in das Kleingeldfach Ihrer Geldbörse und stochert mit seinem Zeigefinger darin herum, um Ihnen angeblich beim Suchen des Wechselgeldes Behilflich zu sein. Durch diese überraschende Aktion, die meist mit einem Wortschwall und der extrem unüblichen Körpernähe verbunden ist, bemerken die Betroffenen meist nicht, wie der Fremde das vorhandene Papiergeld zwischen Ring- und kleinem Finger einklemmt und aus der Geldbörse zieht. Das Fehlen des Geldes wird oft erst später festgestellt.

Die Schlussfolgerung aus dieser Erkenntnis ist zwangsläufig: Hören Sie auf hilfsbereit zu sein! – NEIN, bitte nicht. Unser Miteinander hat Hilfsbereitschaft dringend nötig. Schätzen Sie kritisch von Fall zu Fall ein, ob Sie dadurch eventuell zum Opfer werden könnten. Im Zweifel lehnen Sie einen Geldwechsel ab. Entscheiden Sie sich doch dafür, dann öffnen Sie Ihr Portemonnaie an der dem Fremden gegenüber abgewandten Körperseite. Sollte er die Distanz zu Ihnen verringern, dann fordern Sie ihn lautstark auf Abstand zu halten. Wer wirklich Geld gewechselt haben will, der wird mit Abstand darauf warten, bis Sie ihm das Wechselgeld übergeben.

E-Mail über Steuerrückerstattung ist Fälschung

Heute ist sie auch bei mir gelandet, die freudespendende E-Mail des Bundeszentralamtes für Steuern, in der mir mitgeteilt wurde, dass ich Anspruch auf eine Rückzahlung von 232,81€ habe. Da ich aber mit einer gesunden Portion Misstrauen ausgestattet bin, habe ich nicht, wie aufgefordert, den „Weiter“-Button angeklickt – und das war gut so.

 

 

Die täuschend echt aussehende Mail wurde millionenfach verschickt. Ausgestattet mit Bundesadler und dem seriös wirkenden Schriftzug „Bundeszentralamt für Steuern“, neben dem auch noch das original Panoramabild der echten Internetseite platziert ist, wirkt diese Nachricht wie eine offizielle Mail. Stutzig wurde ich, weil die Nachricht „Von: Lothar Schirmer – An: Lothar Schirmer“ geschickt wurde.

Der Text: “Nach den letzten jährlichen Berechnungen Ihrer steuerpflichtigen Aktivitäten haben wir festgestellt, dass Sie Anspruch haben auf eine Steuerrückzahlung von € 232,81.

Bitte reichen Sie die Steuerrückerstattung Anfrage ein und gewähren Sie uns 3-5 Tage für die Verarbeitung.“ Wer bei dieser Aufforderung nicht widerstehen kann, landet auf einer gefälschten Internetseite in der Ihre IBAN und Ihre E-Mail-Adresse abgefragt werden. Ausgestattet mit diesen Daten können die Betrüger im Internet fleißig einkaufen, beliebige Kaufverträge abschließen und das, was sie sich an Paketstationen oder falsche Adressen schicken lassen, über Ihr Konto abrechnen. Keine guten Aussichten. Öffnen Sie diesen Link nicht und geben Sie keine Kontoverbindungen an. Das Bundeszentralamt weist ausdrücklich darauf hin, dass Steuerrückerstattungen nicht per E-Mail beantragt werden. Außerdem sollten bei Ihnen immer die Alarmglocken läuten, wenn eine vermeintliche Behörde von Ihnen per Mail Ihre Kontodaten abfragt. Schauen Sie sich den Absender genau an. Eine Mail von Ihnen an Sie geht nur, wenn Sie sie selbst abgeschickt haben. Rechtschreibfehler in der Betreffzeile oder im Text können genau so ein Hinweis auf eine gefälschte Mail sein, wie unübliche Anreden oder Links, die Sie auf gefälschte Seiten vermeintlich offizieller Einrichtungen oder Behörden führen. Um Klarheit über die vermeintliche „Rückerstattung“ oder ähnliches zu bekommen, öffnen Sie die Seite nie über den Link, der Ihnen per Mail gesendet wurde und recherchieren Sie ggf. im Netz nach Hinweisen auf Betrugshandlungen in dem konkreten Zusammenhang. Sollten Sie tatsächlich geschädigt worden sein, dann erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

Homejacking – Alptraum am frühen Morgen

Den Morgen des 5. April wird ein Ehepaar aus Magdeburg nicht so schnell vergessen. In der Nacht war ein Einbrecher über die Terrassentür ins Haus gekommen, hat Geldbörsen mitgehen lassen, sich den Autoschlüssel geschnappt und ist mit dem Mercedes der Bewohner verschwunden.

 

 

Schon allein die Vorstellung, dass nachts, während man schläft, Fremde die Wohnung durchwühlen ist ein Alptraum. Wenn  dann noch neben dem „üblichen“ Diebesgut das Auto weg ist, wird die Katastrophe komplett. Homejacker werden diese besonders dreisten Diebe in Fachkreisen genannt. Häufig ist der Diebstahl des Autos nur ein „Nebenprodukt“ – der Schlüssel hing am Schlüsselbrett und warum das Auto nicht mitnehmen, wenn es doch so einfach ist?  Es gibt aber immer häufiger gezielte Angriffe auf meist hochwertige Fahrzeuge, insbesondere dann, wenn sie vor freistehenden Einfamilienhäusern in ruhigen Vierteln mit guter Autobahnanbindung geparkt werden. Bislang gibt es keine offiziellen Zahlen zum Homejacking, weil dieses Delikt in der Kriminalstatistik nicht gesondert erfasst wird. Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) sind hauptsächlich besonders hochwertige Fahrzeuge betroffen. Genau so gut kann aber auch Ihr Kleinwagen verschwinden auch wenn er nur zum Abtransport des Diebesgutes dient. Die gute Nachricht: Ihre Kaskoversicherung, sofern sie eine Teilkaskoversicherung haben, kommt für den Diebstahl des Fahrzeuges auch bei Homejacking auf. Die Rennerei und der damit verbundene Ärger bleiben Ihnen aber nicht erspart.

Wirkungsvollen Schutz vor Homejacking bietet eine gute mechanische Sicherung, ergänzt durch eine Einbruchmeldeanlage. Aber das ist eine komplexe Aufgabe, die ich hier nicht beschreiben will. Was Sie sofort machen sollten ist, den Aufbewahrungsort für Ihren Autoschlüssel zu verändern. In der Regel liegen Schlüssel, Geldbörsen und Papiere in der Handtasche, die am Kleiderhaken im Hausflur hängt oder alles wird auf einem Sideboard, bestenfalls in der Sideboardschublade im Flur verstaut. Das wissen auch die Täter.

Meine Herren, machen Sie es sich zur Gewohnheit diese Dinge z.B. in einem kleinen Körbchen abzulegen, das Sie nachts mit ins Schlafzimmer nehmen. Die Damen sollten dasselbe mit ihrer Handtasche tun.

Überzeichneter Verrechnungsscheck

Der Frühling ist da und mit dem Anstieg der Temperaturen wird auch unser Bundesland interessant für Urlauber aus anderen Ländern. Das außergewöhnliche Zahlungsmethoden da durchaus von Betrügern benutzt werden, kann zur bösen Falle werden.

 

 

Der Vermieter einer Ferienwohnung im südlichen Sachsen-Anhalt erhielt vor einigen Wochen eine Buchungsanfrage aus Großbritannien  für sein Urlaubsobjekt. Als Vorauskasse für drei Wochen Urlaub bekam er einen Scheck von über 9.000 € geschickt. Ein Versehen, wie der Absender per Mail mitteilte, verbunden mit der Bitte, den überschüssigen Betrag zurück zu überweisen. Ein Trick, auf den der Vermieter nicht rein fiel. Andere hatten weniger Glück.

Die Varianten, mit denen diese spezielle Betrugsmasche mit dem überzeichneten Verrechnungsscheck abläuft, sind vielfältig. Letztlich läuft es darauf hinaus, dass von einem ausländischen Kunden Interesse an einem Gegenstand oder einer Dienstleistung bekundet und als Bezahlung ein Verrechnungsscheck  übersandt wird. Auf diesem Verrechnungsscheck ist immer eine höhere Summe eingetragen als vereinbart. Per Mail informiert der vermeintliche Kunde zeitnah darüber, dass die Überzeichnung versehentlich passiert ist und bittet darum, den überzähligen Betrag per Western Union Bank an ihn zurück zu transferieren. Eine andere Legende läuft darauf hinaus, dass der überzeichnete Betrag auf das Konto eines Dritten als Aufwandsentschädigung überwiesen werden soll, weil dieser den Gegenstand (z.B. ein Auto) abholen soll. Die Schecks werden von der Bank angenommen, das Geld gutgeschrieben (man ist aber noch nicht verfügungsberechtigt) nach einigen Tagen bekommt man die Nachricht, dass der Scheck gefälscht oder nicht gedeckt ist und die Gutschreibung wird zurückgenommen. Zwischenzeitlich erfolgte der Transfer des überzeichneten Betrages per Western Union… und das Geld ist weg.

Mein Tipp: Lassen Sie sich nicht auf eine Zahlung per Verrechnungsscheck ein. Bestehen Sie auf Anzahlung per Überweisung auf Ihr Konto. Da ist die Chance, dass die Gäste auch wirklich Interesse an Ihrem Objekt haben, wesentlich größer.

Betrügerische Teppichhändler

Sie tauchen immer wieder mal an der Haustür auf, die Teppichhändler, die redegewandt, mit Charme und vermeintlichem Sachverstand ihre Opfer dazu bringen, viel Geld für minderwertige Ware hin zu legen.

 

 

Betroffen war unlängst eine Frau, die ihr gesamtes Sparguthaben eingebüßt hat. In einem Telefongespräch bezog sich ein Mann auf eine Türkeireise, die sie vor zwei Jahren gemacht hatte. Während der Reise wurde von ihr auch eine Teppichknüpferei besucht. Allerdings hatte die Frau damals keinen Teppich gekauft. Der Anrufer bat darum, sie aufsuchen zu dürfen, weil er ihr als ehemalige Reiseteilnehmerin ein Sonderangebot machen wolle. Schon einige Stunden später standen zwei Männer vor der Tür, die angeblich Neffen eines Teppich-Großhändlers waren und boten ihr zwei vermeintlich gute Teppiche zum angeblich halben Preis für 3500 EURO an. Mal abgesehen davon, dass die Frau gar nicht den Platz für beide Teppiche hatte, ließ sie sich auf das Geschäft ein.

Bei einem Tässchen Kaffee erzählten die „Teppichspezialisten“, dass sie für die Auslösung eines Teppichcontainers beim Zoll 7500 EURO benötigen würden. Falls die Frau bereit wäre dieses Geld als Darlehn vorzuschießen, würden sie ihr als Sicherheit zwei weitere, hochwertige Teppiche hier lassen. Der südländische Charme der Beiden muss die Frau wohl so betört haben, dass sie sich auf diese Aktion einließ.

Was dabei heraus kam, kann man sich an den zehn Fingern abzählen. Die Herren ließen sich nie wieder sehen. Dafür hatte die Frau jetzt vier Teppiche, deren Gesamtwert auf  schmale 1150 EURO geschätzt wurde. Schade nur, dass sie dafür insgesamt 11 000 EURO bezahlt hat.

Ich kann Ihnen nur von solchen Haustürgeschäften abraten. Kaum Jemand ist in der Lage, den tatsächlichen Wert dieser Ware abzuschätzen und der Gewinner ist in der Regel der Verkäufer.

Die Mail vom BKA

Der E-Mail-Postkasten gehört schon fast in jeden Haushalt. Bekommt man über den echten Briefkasten Post ungewollte Post, dann landet die schnell in der Papiertonne, ohne Schaden anzurichten. Anders sieht das häufig mit E-Mails aus, deren Anhang eine echte Gefahr darstellen kann.

 

Hatten Sie schon mal mit der Polizei zu tun? Ich meine jetzt nicht als Beteiligter eines Verkehrsunfalls oder als Geschädigter bei einem Einbruch. Nein, so richtig als Beschuldigter.

Als einer, gegen den Ermittlungen wegen des Verdachts einer Straftat laufen. Na gut, aus 40 Jahren Berufspraxis bei der Kripo weiß ich, dass es da Leute gibt, die einschlägige Erfahrungen auf diesem Gebiet haben aber der Normalbürger reagiert doch eher mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, wenn er erfährt, dass gegen ihn ermittelt wird. Und genau dieses Gefühl vermittelte eine E-Mail mit dem Absender „Bundeskriminalamt“ kurz „BKA“ bei unzähligen Internetnutzern. Die Botschaft in dieser Mail war kurz aber heftig.

Unter Betreff stand: „ Ermittlungsverfahren Nr. 5683….“ – und der Verweis, dass eben dieses gegen den Empfänger eingeleitet wurde und nähere Angaben dazu im Anhang zu finden sind.

Na ehrlich, da kann man schon unruhig werden und einfach mal den Anhang öffnen. Genau das sollten Sie aber nicht tun. Im Anhang befindet sich ein so genannter Trojaner, also ein Virus, der sich in die Dateien Ihres PC einnistet und dann Außenstehenden einen Zugriff auf Ihre Daten ermöglicht 0der ganz einfach Ihr Betriebssystem lahm legt. Und Sie können mir glauben, so etwas würde das BKA nie tun. Da sind also Ganoven am Werke, die an Ihre Passwörter kommen wollen, um damit Betrügereien im großen Stil zu starten. Grundsätzlich sollten sie sich merken, dass man Dateien von unbekannten Adressaten nie öffnen soll und das auch nicht, wenn diese Absender sich einen scheinbar seriösen Tatsch verpassen. Was das BKA betrifft, da kann ich Ihnen versichern, dass die Ihnen eine solche Hiobsbotschaft nie per Mail schicken würden. Die bemühen dafür die Post oder klopfen in dringenden Fällen schon mal persönlich an.

Die üble Masche mit der PIN

Diebe nehmen alles mit, was leicht zu transportieren ist und sich gut in bares Geld umsetzen lässt. Betrüger wollen möglichst direkt an Ihr Geld und wenn das nicht bar zu haben ist, wählen sie gern den Umweg über Ihre EC-Karte.

 

Frau F. aus Tangermünde staunte nicht schlecht, als sie einen Anruf von ihrer Bank bekam. Eine freundliche Frauenstimme teilte ihr mit, dass gerade ein Polizeibeamter bei ihr sei, der ihre EC-Karte vorweise. Nach seinen Angaben hat die Polizei diese Karte bei der Durchsuchung eines Taschendiebes entdeckt.

Von dieser Nachricht geschockt schaute Frau F. sofort in ihrer Handtasche nach und siehe da, das Portemonnaie nebst EC-Karte fehlte. Sichtlich erleichtert teilte ihr die Bankangestellte mit, dass es dann ja gerade noch Zeit ist, Schaden zu verhüten. Um nun eventuelle schon vorgenommene Abbuchungen über die entwendete EC-Karte sperren zu können erfragte sie bei Frau F. die PIN.

Nun hatte aber Frau F. davon gehört, dass man Niemandem, nicht einmal seiner Bank, die Geheimnummer verraten solle. Und eben diese Bedenken teilte sie der Anruferin mit. Die wiederum lobte sie für die Aufmerksamkeit, beschwichtigte sie aber gleichzeitig, denn es sei ja ein Kriminalbeamter bei ihr. Selbiger übernahm dann auch den Telefonhörer, stellte sich ordentlich vor, zerschlug die Bedenken von Frau F. und …… bekam die PIN.

Na ja, das war’s dann auch. Hinter der Bankangestellten und dem vermeintlichem Kriminalisten verbargen sich Trickdiebe, die der Frau kurz zuvor beim Einkauf das Portemonnaie aus der Tasche entwendet hatten. Im Portemonnaie fanden sie einen Taschenkalender mit Namen, Anschrift und Telefonnummer von Frau F und so nahm die Geschichte ihren Lauf. Mit der PIN hatten Täter nun die Möglichkeit sich einen schönen Batzen Bares vom fremden Konto zu holen.

Was lehrt uns das? Auch wenn die Legende, die Sie hören noch so glaubwürdig klingt, lassen Sie sich nicht davon beeinflussen und leiben sie konsequent dabei: Verraten Sie Niemandem Ihre PIN.

Der Heiratsschwindler

Wenn Gefühle im Spiel sind, tritt rationelles Denken oft in den Hintergrund. Geht es um das Thema Liebe, ist dieser Verdrängungseffekt besonders stark. Genau das nutzen Betrüger schamlos aus.

 

Sie haben schon in Literatur und Film eine zweifelhafte Berühmtheit erlangt, die Heiratsschwindler alter Schule. Und die Art, wie selbst schwer gebeutelte Frauen bei Gerichtsverhandlungen Verständnis für die Herzensbrecher mit dem gestörten Verhältnis zum Eigentum ihrer Partnerinnen aufbringen, lässt Unbeteiligte oft nur mit dem Kopf schütteln.

Die Kategorie der Heiratsschwindler geht mit der Zeit und ein besonders „fleißiger“ Vertreter ihrer Zunft hat das Internet für sich entdeckt und über eine Kontaktbörse seinen Charme bei vielen Frauen spielen lassen. Der Mann, der sich als gut deutsch sprechender Tscheche ausgab, schaffte es doch tatsächlich Chatpartnerinnen davon zu überzeugen, dass er nach Deutschland kommen und sie heiraten würde.

So überredete er eine 32jährige, 3000 EURO über die Western Union Bank nach Prag zu transferieren, um alle amtlichen Hürden für eine Übersiedlung und eine glückliche gemeinsame Zukunft zu überwinden. Das alles, ohne dass je ein persönliches Treffen stattgefunden hat. Unglaublich aber wahr. Das Geld war weg und von dem potentiellen Verlobten hörte sie nie wieder etwas. Den Täter zu finden dürfte einigermaßen schwierig sein, denn das von ihm gesandte Foto zeigt einen unbekannten, aus verständlichen Gründen gut aussehenden Mann und bei einem Transfer von Geld über die Western Union Bank gibt es kein Konto über das man den Übeltäter ermitteln könnte.

Ich schätze, dass er mit seinen einfühlsamen E-Mails noch viele einsame Frauenherzen erweicht und so eine Menge Geld ergaunert hat. Sie sollten bei Partnerschaftsbörsen immer erst den direkten Kontakt suchen, bevor Sie Ihr Herz verschenken. Und was Ihr Geld betrifft, das sollten Sie auch wenn Sie die Zweisamkeit durch eine rosarote Brille genießen, stets gut im Auge behalten.