„EXPERTENTIPP – Polizei“ heißt meine Kolumne auf der Ratgeberseite der Volksstimme, in der ich immer wieder einmal über aktuelle Fälle aus Sachsen-Anhalt informiere und Tipps zur Kriminalitätsvorbeugung gebe.
Cartoons von Sven Kirchner
134. US-Dollar im Leinenbeutel
Redseligkeit kann schlimme Folgen haben. Das musste unlängst ein älterer Mann feststellen. Einem Herrn gegenüber, der sich ihm als angeblicher früherer Arbeitskollege vorgestellt hatte, vertraute er in einem Café́ eines Supermarktes an, dass er zu Hause in einem Leinensack 20.000 Dollar für unsichere Zeiten aufbewahre. Das muss die Fantasie des angeblichen Bekannten angeregt und ihn zu spontanem Handeln animiert haben. Als besagter Mann und seine Frau zu Hause ankamen, tauchte an der Wohnungstür ein Herr auf, der sich als Mitarbeiter des Supermarktes vorstellte, in dem beide gerade einkaufen waren. Im Namen seines Chefs bat er den Herrn, sich sofort beim Leiter des Marktes zu melden. Obwohl er den Grund dafür nicht näher erklärte, kam der brave Bürger der Aufforderung umgehend nach. Kaum dass er aus dem Haus war, trat ein zweiter Mann auf den Plan. Der klingelte an der Haustür und wies sich gegenüber der zuhause gebliebenen Ehefrau mittels Polizeistern als Kriminalist aus. Er berichtete, dass es in besagtem Supermarkt Unklarheiten mit Dollarnoten gäbe, die ihr Mann angeblich zum Einkauf verwendet habe. Zur Klärung bat er um Herausgabe des Leinensackes mit den 20.000 Dollar. Der Umstand, dass der vermeintliche Kriminalist so gut über die Dollar im Leinensack Bescheid wusste, ließ die Frau jede Skepsis vergessen. Sie übergab dem angeblichen Kriminalbeamten den Beutel nebst Geld.
Ich nehme an, Ihnen würde so etwas nicht passieren und das nicht nur, weil Sie keine 20.000 Dollar zu Hause aufbewahren. Unabhängig davon sollten Sie daran denken, dass, auch wenn zwanglose Gespräche mit anderen Menschen guttun können, Informationen über persönliche Daten und erst recht über Ihre Finanzen, bei Ihnen bleiben sollten. Das spart Geld und unnötigen Ärger.


133. Urlaubsreise gewonnen
Ist das nicht toll?! – werden viele Sachsen-Anhalter gejauchzt haben, denen – ohne je ein Gewinnspiel mitgemacht zu haben – per Brief eine Urlaubsreise für eine Person nach Mallorca versprochen wurde. Nach der zweijährigen Corona-Zwangspause klingt das wie ein Befreiungsschlag. Es liest sich auf den ersten Blick gut, also packt man die Gelegenheit beim Schopfe. Die Fußangeln, die dieses Angebot mit sich führte, zeigten sich erst später. Im Schreiben steht, dass der Veranstalter den Reisescheck nur aushändigt, wenn die Teilnehmer an einem Tagesausflug, der nichts anderes als eine Werbe-Verkaufsveranstaltung ist, teilnehmen. Wer von vornherein die Absicht hatte, mit einem Partner zu reisen, musste diesen zur Veranstaltung mitbringen. Der Preis für die zweite Person war völlig überteuert. Entschied man sich doch für eine Soloreise, dann gab es nur ein halbes Zimmer. Im Klartext: Man teilt sich die Übernachtung mit einer fremden Person. Wird ein Einzelzimmer gewünscht, zahlt der Reisende fleißig drauf.
Erfahrungen zeigen zudem, dass die Hotels meist weit abgelegen sind. Ausflugsprogramme, die der Reiseveranstalter anbietet, kosten dann unweigerlich mehr. Irgendwie muss er ja das Geld, was ihm durch den „Reisegewinn“ scheinbar durch die Lappen gegangen ist, wieder reinholen.
Was der Veranstalter hier durchsetzt, ist eine Gradwanderung zwischen einer unseriösen Geschäftspraxis und einer Betrugsstraftat. Sicher ist bei diesem Vorhaben nur ein: Es wird Ihnen den Urlaub verderben.
132. Die Falle auf der Autobahn
Bestimmt haben Sie schon etwas gehört von Piraten auf spanischen Autobahnen. Von einem Auto aus, das Sie überholt, weist jemand hektisch auf einen vermeintlichen Schaden, den Sie an ihrem Fahrzeug haben. Halten Sie an, sind die „Warner“ schnell zur Stelle, bieten Hilfe an und sind genauso schnell wieder mit Sachen aus Ihrem Auto verschwunden.
Was ich jetzt von einem Touristen aus Italien erfuhr ist noch ein Stück dreister. Unterwegs mit einem Karavan überholte ihn ein PKW, den er einige Kilometer später rechts neben der Fahrbahn in einer Parklücke stehen sah. Beim Vorbeifahren nahm er einen Knall an seinem Fahrzeug wahr. Kurze Zeit nach dem Knall überholte besagter PKW ihn erneut und der Fahrer forderte ihn mit Gesten auf anzuhalten. Der Karavanfahrer hielt bei der nächsten Parktasche hinter dem besagten PKW. Die Insassen forderten ihn auf auszusteigen und zu ihrem PKW zu kommen. Dort zeigten sie auf den beschädigten linken Seitenspiegel ihres Fahrzeuges und beschuldigten ihn, dies beim Vorbeifahren verursacht zu haben. Sie gingen zu seinem Karavan und, wer hätte das gedacht, dort befand sich an zwei Stellen der Seitenwand jeweils ein schwarzer Streifen von abgeriebenem Material. Die Italiener verlangten 250€ für den Schaden an Ihrem Fahrzeug und drohten damit die Polizei zu informieren. Das würde, neben einer Anzeige, einen noch höheren finanziellen Aufwand nach sich bringen. Unser Karavanfahrer ließ sich nicht auf die Forderung ein. Er griff zum Telefon und rief die Polizei an. Richtig gemacht, denn die beiden Italiener setzten sich umgehend in ihr Auto und verschwanden.
Eine Masche, die immer wieder passiert und oft nicht nur mit leichten Lackschäden an Karavanen endet. Besagte Betrüger suchen sich einen geeigneten Karavan mit ausländischem Kennzeichen aus, überholen ihn und warten in einer Parktasche, in der sie eng an der Fahrbahn parken, auf die Vorbeifahrt der Touristen. Genau in diesem Moment strecken sie eine Stange so heraus, dass diese die Seitenwand des Karavans berührt und eine Schramme hinterlässt. Werden Sie mit solch einer Situation konfrontiert, dann notieren Sie das Kennzeichen, machen Sie möglichst ein Foto von den Gaunern und erstatten Sie Anzeige.


131. Für EURO – Schweizer Franken
Die Schweiz ist bekannt für seriöse Geldgeschäfte und die Schweizer Franken haben auch in Zeiten des Euro einen guten Ruf . Dieser Grundgedanke schien bei einem deutschen Firmeninhaber fest verankert gewesen zu sein, als er sich im Gespräch mit einem vermeintlichen Schweizer auf den Verkauf eines seiner Firmenwagen einließ .
Der Schweizer tauchte bei ihm auf, bekundete aber kaum Interesse am Kauf des Fahrzeuges. Stattdessen bot er Geld aus Immobiliengeschäften in der Schweiz zum Tausch für Euros zu einem verführerisch guten Kurs an. Der deutsche Firmeninhaber ging auf den Tausch ein und bekam zunächst 1 .000 Schweizer Franken für die er 500 Euro zahlte. Beim Tausch des Geldes in seiner Hausbank erhielt er für die Franken 628 Euro. Also immerhin einen Gewinn von 128 Euro. Das machte ihm Appetit auf meh . Bei einem Folgetreffen erhielt er 5 .000 Franken, gab dafür 2 .500 Euro und steigerte damit seinen Gewinn schon auf knappe 650 Euro. Kein Wunder, dass der Deutsche mit Freuden den nächsten Anruf seines Schweizer Geschäftspartners entgegennahm und sich mit ihm in einem Café verabredete, um dort 60.000 Schweizer Franken gegen 30 .000 Euro zu tauschen. Er übergab die 30.000 Euro diskret in einem verschlossenen Kuvert und bekam dafür die 60.000 Franken in einem verschlossenen Beautycase. Keine Frage, dass unter so guten Geschäftspartnern Vertrauen gegen Vertrauen gilt und das Geld nicht nachgezählt wird. Das hätte der deutsche Unternehmer aber lieber tun sollen, denn als er, bereits in seinem Pkw sitzend, die Tasche mit den Franken öffnete, fand er nur Spielgeld . Auf der einen Seite der Scheine waren Schweizer Franken abgebildet, auf der anderen stand: FREIBIER .
130. Kennzeichenklau
Zu besonders beliebtem Diebesgut gehören, gerade jetzt bei hohen Spritpreisen, Autokennzeichen. Was man mit diesen alles anfangen kann, zeigt der Fall aus einer Kleinstadt im Norden des Landes.
Nachdem ein junger Mann morgens seinen geliebten Golf vorn und hinten ohne Kennzeichen vorgefunden hatte, erstattete er sofort Anzeige. Schon allein die Anzeige und die Beschaffung neuer Kennzeichen kosteten eine Menge Zeit, Geld und Geduld. Aber es kam noch dicker: Überraschend bekam der Golfbesitzer Tage später eine Vorladung von der Polizei. Sein Auto war angeblich vor einem zwielichtigen Haus mit roter Laterne gesehen worden und das just zu einem Zeitpunkt, als zwei Männer einer dort arbeitenden Dame die gesamte Tageseinnahme abgenommen hatten. Peinlich, wenn man unverschuldet in solchem Zusammenhang in Erklärungszwang gerät.
Glück im Unglück für den Golfbesitzer: Erstens hatte der den Diebstahl seiner Kennzeichen zuvor schon gemeldet und zweitens bezeugte seine Frau, dass er in dieser Nacht neben ihr geschlafen hatte. Aber das ist noch nicht alles. Die Diebe hatten den Golf vollgetankt – ohne zu bezahlen – und waren mit den geklauten Kennzeichen in eine Radarfalle gerast. Die letzte Tat wurde ihnen zum Verhängnis, denn auf dem Blitzerfoto konnten Polizisten einen hinlänglich bekannten Ganoven erkennen und ihn letztlich dingfest machen.
Sichern Sie Ihre Nummernschilder mit Spezialschrauben, die innen eine selbstsichernde Mutter haben. Wenn Sie die nicht zur Hand haben, hilft auch die alte Methode mit einer Kontermutter. Daran können Diebe ewig drehen, ohne an Ihre Kennzeichen zu kommen.


128. Hokuspokus
Sie wissen, dass ich ein echter Polizist war und dass echte Polizisten nicht lügen dürfen … auch die nicht, die im Ruhestand sind. Warum ich das vorausschicke? Ganz einfach: damit Sie mir die Geschichte glauben, die ich Ihnen jetzt erzähle, denn sie hat sich wirklich zugetragen.
Mit einem leicht ausländischen Akzent hat eine Mittvierzigerin eine junge Frau in einem großen Einkaufszentrum im Süden des Landes angesprochen und ihr ungefragt gesagt, dass sie von ihren Problemen wisse. Wenn man den Worten der Unbekannten glauben darf, dann wollte eine entfernte Bekannte der Angesprochenen sie durch ihren negativen Einfluss vernichten. Und genau dagegen bot die nette Frau Hilfe an. Für 300€ verriet sie, dass jene entfernte Bekannte einen Magier für die Vernichtungsprozedur gegen sie engagiert habe. Die Unbekannte erklärte sich bereit, das Geheimnis um die geplante Vernichtung zu lüften. Dazu musste die junge Frau einen Tag später ein Ei, ein von ihr getragenes T-Shirt und 1.500 Euro zu einem Treffen in einem Park mitbringen. Mit viel Hokuspokus spielte sich dort eine Zeremonie ab, bei der das Ei geopfert wurde und 1 .500 Euro den Besitzer wechselten.
Wie gesagt, eine wahre Geschichte. Das Gute daran war, dass die Polizei die „Wahrsagerin“, eine Frau aus Serbien, einige Tage später festnehmen konnte. Diese Frau hatte offensichtlich eine besondere Gabe. Sie konnte Menschen gut beobachten und an deren Mimik und Körperhaltung unschwer feststellen, dass sie Sorgen haben. Ein einfühlsames Gespräch bahnte dann den Weg in die Falle. Die Vernehmung ergab, dass schon viele Frauen der Betrügerin für solche und ähnliche Dienstleistungen mehr Geld zugesteckt hatten, als die meisten von uns verdienen.
Ich brauche Ihnen sicher nicht erklären, dass man sich auf Gespräche mit solchen Menschen nicht einlassen sollte. Meine Meinung dazu: Bei Leuten, die einen solchen Unsinn mitmachen, hält sich mein Mitleid in Grenzen.
128. Der Deponiertrick
Erwischt hat es eine ältere Dame aus dem Norden Sachsen-Anhalts. Eigentlich vermutete Sie nichts Schlimmes, denn was sich da anbahnte sah eher nach einem Vertrauensbeweis als nach einem üblen Diebstahl aus. Ein junger Mann klingelte an ihrer Wohnung, sprach sie höflich mit vollem Namen an, gab sich als ein alter Bekannter aus, so nach dem Motto, „sie wissen doch, ich bin der kleine Marko, wir haben vor Jahren hier nebenan gewohnt“ und bat sie um einen Gefallen. Für einen PKW-Kauf habe er 15.000 € bei sich. Da sich der Kauf aber verzögere wolle er das Geld gern zwischenzeitlich in ihrem Safe lagern. Na ja, dachte sich die Dame, wer so nett ist und kein Geld will, sondern nur etwas abgibt, dem kann man schon trauen. Und außerdem ist er ja der „kleine Marco“, an den sie sich zwar nicht erinnern konnte aber wenn er es denn so sagte … Genau das war der Fehler. Als sie ihren Safe aufgeschlossen hatte wurde der Mann leicht hektisch, stellte sich vor den Safe, legte sein Briefkuvert mit den angeblichen 15.000 € in das Fach, schloss ab und übergab der Dame den Schlüssel.
Von dem schnellen Abschied des „kleinen Marco“ etwas misstrauisch geworden schaute sie in ihr Wertfach und musste feststellen, dass da zwar ein Kuvert mit Papierschnipseln lag aber dafür ihre Sparbücher, Bargeld und Schmuck im Wert von insgesamt 25.000 € fehlten. Deponier-Trick nennt die Polizei diese Masche, bei der redegewandte Täter Vertrauen aufbauen, das sie dann schamlos für einen Diebstahl ausnutzen. Deshalb meine Bitte: Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Eine gesunde Portion Misstrauen hilft oft Kummer zu vermeiden – auch bei rührseligen Geschichten vom angeblichen Nachbarjungen.


127. Einfach mal so abgeschleppt
Seine Arbeitskollegen haben natürlich ein bisschen gelästert, als Hubert F. eines Morgens mit einem Porsche auf dem Büroparkplatz vorfuhr. Es war zwar ein Gebrauchter, aber rein äußerlich bot er alles, was F. von seinem Statussymbol erwartete. Eine gute Woche erfreute er sich an dem Klang des Motors und der rasanten Beschleunigung an der Ampel. Dann fand die Freude ein abruptes Ende: Nach Büroschluss war sein Lieblingsspielzeug verschwunden. Unverzüglich holte er die Polizei, die vor Ort die notwendigen Angaben für eine Fahndung aufnahm. Ein Zeuge berichtete, dass er beobachtet hatte, wie der Porsche mit einem gelben Abschleppwagen abtransportiert wurde. Allerdings fehlten die übliche Aufschrift des Dienstleisters sowie das Firmenlogo.
Den Polizeibeamten kam die Schilderung des Zeugen bekannt vor. In Großstädten und nahe Autobahnen, die Deutschland in Richtung Osten und Westen verlassen, war diese Diebstahlmethode schon häufig aufgefallen. Die Diebe brauchen keine zehn Minuten, bis sie mit dem Fahrzeug verschwunden sind. Ihr Erscheinungsbild und das Fahrzeug ähneln einem normalen Abschleppdienst, so dass der Diebstahl von Zeugen nicht als solcher erkannt wird. Elektronische oder mechanische Wegfahrsperren helfen bei dieser Diebstahlmethode nicht.
Für Sie kein Grund zu resignieren. Fahrzeuge können mit einem Neigungssensor ausgestattet werden. Sobald jemand das Fahrzeug auf einen Abschleppwagen zieht, beginnt die Alarmanlage gnadenlos zu hupen. Wenn Sie noch einen draufsetzen wollen, dann lassen Sie ein GPS-Ortungsgerät installieren. So können Sie den aktuellen Standort Ihres Fahrzeuges auf dem Handy verfolgen und der Polizei sagen, wo sie die Diebe erwischen kann.
126. Vorgetäuschte Liebe
Es hat schon oft geklappt, dass sich zwei liebende Herzen über das Internet gefunden haben und glücklich im Hafen der Ehe gelandet sind. Die Kriminalgeschichte weiß aber von unendlich vielen Liebeskontakten, die schmerzhaft ans Herz und den Geldbeutel gegangen sind.
Love- oder Romance-Scamming nennt man das, was ganze Heerscharen von Betrügern abziehen. Eine Methode, mit der potentielle Opfer umgarnt, in emotionale Abhängigkeit gebracht und um große Geldsummen betrogen werden. Wer nicht gern allein ist und dazu vielleicht noch eine Enttäuschung mit seinem Partner erlebte, sehnt sich nach Kontakten und emotionaler Zuwendung. Datingportale bieten da viele Möglichkeiten. Aber Vorsicht: Weibliche Liebesbetrüger geben oft an in Südostasien, Südamerika oder Osteuropa zu leben, sich nach Liebe, Geborgenheit und einem gemeinsamen Zuhause zu sehnen. Die Männer in dieser Branche protzen gern damit, dass sie Ärzte, erfolgreiche Unternehmer, Ingenieure oder vermögende US-Soldaten sind. Aber ob Mann oder Frau, beim Aufbau einer Beziehung zeigen sie einen langen Atem. Schnell wird vom Datingportal zu sozialen Medien gewechselt und der Kontakt über Wochen und Monate ausgebaut. Scammer fragen viele Details zur Lebenssituation, zur Familie, zu Hobbys und Freunden ihres Opfer ab, gehen gefühlvoll darauf ein und liefern genau das, was ein einsames Herz braucht. Ist erst einmal eine enge Beziehung aufgebaut und ein Treffen steht bevor, dann tauchen plötzlich Probleme auf. Angeblich sind nach einem Überfall Kreditkarten und Bargeld weg, so dass dringend um Transfer von Geld per „Western Union“ für den Erwerb eines neuen Flugtickets gebeten wird. In anderen „Notsituationen“ wird Geld für eine dringende OP oder das Bestechen von Beamten, die ein Visa ausstellen, benötigt. Manche Betrüger, die vermeintlich aus Afrika kommen, schreiben, dass sie über ein größeres Vermögen verfügen, das sie, wegen der Inflation in ihrem Land, gern auf ein deutsches Konto überweisen möchten. Dafür fordern sie Kopien des Personalausweises oder des Reisepasses des Opfers an, die dann missbräuchlich verwendet werden.
Hören Sie spätestens wenn Geld ins Spiel kommt nicht auf Ihr Herz sondern auf das Gefühl im Bauch, das Ihnen sagt: Da stimmt was nicht!


125. Der betrügerische Untermieter
Lassen Sie mich raten: Sie lassen sich auch von verschiedenen Anbietern Waren schicken? Ja, das dachte ich mir. Ist ja auch, gerade in Pandemiezeiten, eine feine Sache, wenn man die gewünschten Artikel ins Haus geliefert bekommt und nicht erst mit Maske und Impfnachweis in die Stadt muss. Bezahlt wird einfach mit der Kreditkarte oder man lässt sich die Rechnung schicken und überweist das Geld nach Erhalt der Ware.
Wie das auch ohne Bezahlung funktioniert, zeigte ein junger Mann im Norden des Landes. Er mietete sich kurzerhand bei einem Gleichaltrigen, den er in einer Kneipe kennengelernt hatte, ein. Seinem neuen Freund sagte er, dass er sein Geld als Sammelbesteller bei verschiedenen Versandhäusern verdiene. So erreichte er, dass er als Anschrift für diverse Bestellungen vorübergehend die Adresse seines Vermieters nutzen durfte. Zu diesem Zweck versah er den Postkasten seines Gastgebers gleich mit vier verschiedenen Namen. Was sich in der Folgezeit abspielte, war ein regelrechter Warentourismus. Innerhalb kürzester Zeit kamen über 40 Pakete und Warensendungen. Von Textilien über Elektrogeräte bis hin zu Schrankwänden und Doppelbetten war alles dabei. Zum Abtransport erschien immer ein Freund des Sammelbestellers mit einem Kleintransporter und beide brachten die Waren angeblich an die vorher gelisteten Endkunden. Als allerdings Wochen später Mahnungen für nicht bezahlte Rechnungen eintrudelten, hatte sich die Kneipenbekanntschaft des Wohnungsinhabers längst aus dem Staub gemacht. Den Ärger hatte folglich nur der blauäugige Vermieter, der jetzt der Polizei und den geprellten Unternehmen gegenüber in Erklärungszwang geriet.
Meine Empfehlung: Schauen Sie sich die Leute genau an, die Sie bei sich wohnen lassen und hören Sie Ihr Bauchgefühl. Wenn Ihnen die Sache komisch vorkommt, dann setzen Sie den falschen „Kumpel“ lieber vor die Tür, bevor Sie für seine Fehler büßen müssen.
Im nachfolgenden Bereich finden Sie eine Auflistung der Artikel vergangener Jahre und gelangen über den darunter befindlichen Button zu den einzelnen Beiträgen.
Artikel 2021
124. Unberechtigte Zahlungsforderungen
123 Der Lottogewinn aus Spanien
122. Vorsicht beim Geldverleihen
121. Gewinnversprechen
120. Der Internet-Auktionsbetrüger
119. Per Pishing-Mail an Ihr Konto
118. Der Internet-Auktionsbetrüger
117. Adressentausch im Urlaub
116. Helfer an der Raststätte
115. Betrug mit Google Play Karten
114. Wenn Gier das Gehirn vernebelt
113. Statt Enkeltrick – Schockanruf
112. Abzocke durch „Handwerker“
111. Unreine Diamanten
110. Der Trick mit dem PKW-Schlüssel
109. Wertsachen kennzeichnen
108. Betrügerische Fahrzeuganbieter
107. Feuer im Treppenhaus
106. Der „Sozialtelefonanschluss“
105. Panikmache um präparierte Visitenkarten
Artikel 2020
104. Neue Autos gestohlen
103. Betrügerische Spendensammler
102. Betrugsversuch am Telefon
101. Die russische Brautmasche
100. Manipuliert Geldautomaten
99. Astrale Versuchungen
98. Kellereinbrüche in Mehrfamilienhäuser
97. Die Wechselgeldfalle
96. Unbestellte Weinsendung
95. Auto vor dem Hotel ausgeräumt
94. Kaution für verhafteten Sohn
93. Abzocke von Trauernden
92. Abbuchung trotz Kontosperrung
91. Der betrügerische Radwanderer
90. Falsche Warnmeldungen – CORONA
89. Nicht leichtfertig Geld verleihen
88. Falsche Mitarbeiter des DRK
86. Kredithaie auf Husbesuch
85. Millionen für den guten Zweck
Artikel 2019
84. Wanderhandwerker zocken ab
83. Das Zentrum für Scheckbuchungen
63 Trickdiebe in weißen Kitteln
82. Die Kette für die Geburtstagstorte
81. Dreiecksbetrug aud eBay
80. Betrug mit Arbeitsvermittlung
79. Falsche Bußgeldbescheide
78. Betrüger schröpfen Ärzte
77. Der Münzen-Trick
76. Gestohlenes Auto gerkauft
75. Schnäppchenfalle im Internet
74. Paket für den Nachbarn
73. Der richtige Schließzylinder
72. Sexartikel für den Verstorbenen
71. Vorsicht beim Parkscheinlösen
Artikel 2018
70. Kontaktbörse mit bösen Folgen
69. Trickdiebe auf Supermarktparkplätzen
68. Zur Geheimhaltung verpflichtet
67. Gefahr an der Wohnungstür
66. Betrugsmail von Online Pay
65. Mit Funk-Kreditkarte eingekauft
64. Erpressung per Mail
63 Trickdiebe in weißen Kitteln
62. Nepp mit Messern und Topfsets
61. Die Gewinnmitteilung aus Australien
60. Unverhofftes Lottoglück
59. Vorsicht Falschgeld
58. Vorsicht bei Lock- und Pinganrufen
57. Schlüsselcode gehackt
56. Falsche Spendensammler
55. Ihr Aktfoto online
54. Diebische Handwerker
53. Der richtige Fenstergriff
52. Der Feststellungs-Bescheid
51. Post von der Hellseherin
Artikel 2017
50. Manipulierte Geldautomaten
49. Betrugsmasche am Telefon
48. Das Konto für den Nebenjob
47. Vorsicht Handy-Nepp
46. Diebe im Fitnesstudio
45. Undercover-Agent
44. Der Anruf von der Telekom
43. Der große Lottogewinn
42. Trickdiebe auf der Autobahn
41. Betrügerische Wanderarbeiter
40. Der Staubsaugervertreter
39. Unverhofftes Lottoglück
38. Der Geldvermehrer
37 Der Geldwechseltrick
36. E-Mail über Steuerrückerstattung
35. Homejacking
34. Überzeichneter Verrechnungsscheck
33. Betrügerische Teppichhändler
32. Die Mail vom BKA
31. Die Masche mit der PIN
30. Betrug mit der Liebe im Netz
Artikel 2016
28. Taschendiebe in Aktion
27. Abzocke mit Behindertenware
26. Kleine Läden im Visier
25. Schlagen Sie Alarm
24. Und plötzlich war das Auto weg
23. Das Paket für den Nachbarn
22. Dachdeckerkolonnen zocken ab
21. Tatort Friedhof
20. Falschgeld im Umlauf
19. So sichern Sie Ihr Navi
18. Falsche Polizisten
17. Einschleichdiebe
16. Falscher Polizist am Telefon
15. Der Job als Verkaufsmanager
14. Der Trick mit dem Zentralen Gewerberegister
13. Betrügereien über falsche Onlineshops
12. Trickdiebe in der Wohnung
11. Kleine Spende großer Schaden
10. Diebstahl aus Einkaufswagen
9. Lautlos durch die Terrassentür
8. Abzocke über DHL-Packstationen
7. Einbrüche in Gartenlauben
6. Knallerei zum Jahreswechsel
5. Die Spendenfalle
4. Langfinger auf dem Weihnachtsmarkt
3. Kennzeichenklau
2. Verhängnisvolle Anrufe
1. Betrügerische Fahrzeuganbieter